Wir läuten das Jahr 2019 ein

Nebel-Sonne-Welle, Porto Anfora, La Befana

Wir hätten es doch erahnen können! Natürlich gefällt es uns hier in Caorle so gut, dass wir beschließen den ersten Tag des neuen Jahres auch noch hier zu verbringen.

Gute erholt von der Party-Nacht, gehen wir wieder Richtung Altstadt und schauen, ob hier noch der Bär steppt. Und wie …

Alle Standln haben schon wieder geöffnet und wir flanieren durch die geschmückten Gassen. Von dem Trubel der letzten Nacht ist nichts mehr zu bemerken, die Straßen sind sauber und man sieht hier keine übergebliebenen, Rest-betrunkenen Menschen.

Wir trinken vin brule, eine heiße Schokolade und finden sogar ein Eisgeschäft das geöffnet hat.

02. Jänner 2019

Nachdem wir die zweite Liegenacht bezahlt haben, starten wir los Richtung Lignano.

Dieses Mal stimmt es mit dem Nebel. Es ist schon etwas entrisch. Man sieht fast nichts und hört keinen Ton. Wir beschließen den Abstand zur Küste zu vergrößern, um nicht in Fischernetzen hängenzubleiben.

Hie und da lichtet sich der Nebel und die Sonne kommt zum Vorschein. Das Spiel wechselt sich ab und die Sonne mit dem blauen Himmel gewinnt.

Es ist wieder einmal windstill und Gerhard und Pascal werfen die Angeln aus.

Kaum war alles hergerichtet, frischte der Wind auf. Puh – von einer Sekunde auf die andere waren 1 Meter hohe Wellen da, der Wind pfeift uns um die Ohren und wir haben zu kämpfen um die Segel wegzupacken. Die Rollreffanlage verhakt sich und die Genua lässt sich nicht wegrollen. Lifebelt haben wir in weiser Voraussicht beim Ablegen angezogen und somit ist es kein Problem das sich Jasmin nach vorne hantelt um beim Wegrollen des Segels mitzuhelfen.

Unser Großsegel ist gleich weggepackt und wir sind froh über unseren 15 PS starken Motor, der uns sicher in die Marina Uno bringt.

Kaum im Tagliamento angekommen, beruhigt sich das Meer und wir suchen uns ein lauschiges Plätzchen in der Marina.

03. Jänner

Winter – Sonne – Sonnenschein

Es ist soooo wunderschön hier. Wir genießen die Ruhe und möchten nicht zurück in unseren Heimathafen. Also fahren wir nach Porto Anfora.

Wir sind ganz allein auf der Insel – auch nicht die Fischer, die wir letztens kennengelernt haben, sind hier. Ein paar Katzen schauen etwas skeptisch als wir über die Insel wandern und uns warmes Wasser aus der Quelle holen.

Bei einem ausgiebigen Spaziergang über die Insel finden wir ein schönes Stück Treibholz, das wir mit nach Hause nehmen, um daraus unsere Lampe über den Esstisch basteln.

Beim Rückweg zu unserer Segelyacht erlauben wir uns, einen kleinen Ast vom Rosmarin-Strauch abzubrechen und würzen damit unser Abendessen – Spaghetti Tonno.

04. Jänner

BRRRR ist das kalt hier. Wir haben auf der Insel keinen Stromanschluss und konnten unseren Heizstrahler nicht in Betrieb nehmen.

Es ist mittlerweile 10 Uhr am Vormittag und wir trauen uns nicht unter der warmen Bettdecke hervor. Es hat 3 Grad im Boot und wir knobeln uns aus, wer aufsteht und den Kaffee macht. Durch den Gasherd wird sich unsere kleine Yacht sicher schnell aufwärmen.

Gesagt getan, tapfer wie Jasmin ist, schaut sie, dass der Kaffee bald aufgekocht ist und es hier warm wird.

Nach dem Frühstück legen wir ab und Fahren Richtung Marina Punt Gabbiani.

Es ist ein wenig Wind und wir packen unseren Gennaker aus uns segeln gemütlich bis zur Lagune-einfahrt. Kurz bevor wir in den Hafen einbiegen läutet unser Handy und wir werden vom Hafenbüro gefragt, ob wir heute nach Hause kommen, das das Hafenbecken anfangt zuzufrieren.

06. Jänner

Heute fahren wir nach Lignano und sehen uns Befana zu feiern – das Fest  der Er­schei­nung der Heili­gen Drei Kö­ni­ge. Epifania – wie sie in Italien genannt wird – ist eine Hexe die in der Nacht vom 05. auf den 06. Jänner von Haus zu Haus fliegt und das Jesuskind stehlen möchte. Sie hinterlässt entweder Geschenke oder Bestrafungen – ähnlich wie Nikolaus und Krampus.

Mit einem Lagerfeuer auf dem eine Puppe aus Fetzen verbrannt wird – la Befana – wird das alte Jahr verbrannt, um das neue Jahr fruchtbar einzuläuten.

Nach dem Spektakel besuchen wir noch den kleinen Weihnachtsmarkt, essen hier die Besten Maroni seit langem und genießen auch hier wieder die ruhige Art der Italiener.

Resume:
Wir werden Silvester 2019/2020 auch wieder in Caorle verbringen. Italien zur Weihnachts- und Silvesterzeit ist jedem zu empfehlen.

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