Tauschen Christbaum gegen Segelboot, der erste Jahrestag und der Beginn einer Freundschaft

Das Weihnachtsfest haben wir in familiärer Umgebung schon am 23.12. gefeiert. Gerhard muss zum Christkind noch bis 15 Uhr arbeiten und im Anschluss fahren wir gleich wieder nach Italien.

Wir legen – wie immer – in Fürstenfeld/Ilz einen Tankstopp ein und stärken uns mit einem Käseleberkässemmal und einem Kaffee. Es ist ganz schön kalt und wir scherzen darüber, wie kalt es auf unserem Baby sein wird, aber der Heizstrahler erwärmt unsere paar Quadratmeter recht schnell.

Der 25. Dezember beginnt sehr kalt dafür mit Sonnenschein. Nach einem ausgiebigen Frühstück schlendern wir durch unsere Marina, die uns alleine gehört. Das Büro hat heute geschlossen und auch sonst sehen wir keine Marineros oder Eigner. Es ist fast ein bisschen unheimlich.

Gegen Mittag fahren wir nach Lignano. Hier soll es eine Grippe aus Sand gebaut geben, das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Wider Erwarten sind hier noch ein paar andere Menschen, die sich das Spektakel ansehen möchten. Der Strandabschnitt ist wunderschön und sehr liebevoll gestaltet. Wir gehen durch „Sandy Village“, begutachten ein Mobile das aus Jakobsmuschel-Schalen gebastelt wurde und wärmen uns mit einem vin brülé – wie der Glühwein in Italien genannt wird – am Lagerfeuer

Abends machen wir es uns wieder auf unserem kuschelig, warmen Boot gemütlich und genießen unser Raclette.

Ein romantischer erster Weihnachtstag neigt sich dem Ende zu. Morgen Kranen wir ins Wasser und machen das Winter-Meer unsicher 🙂

26. Dezember

Endlich kommen die Marineros und holen unsere O Nass is, dabei schütteln sie ungläubig die Köpfe – wer fährt bei dieser Kälte mit dem Boot hinaus, wenn es nicht sein muss????

WIR – und wir lieben es!

Wir beschließen heute nach Marano zu fahren. Mit unseren 80 cm Tiefgang kommen wir hier in der Lagune auch bei Ebbe überall problemlos hin.

Tja, die Überraschung ist groß als wir sehen, dass das Hafenbüro bis 31.12.2018 nicht besetzt ist. Egal – nur die Harten kommen in den Garten (oder in unserem Fall ins Meer ;-). Wir bleiben hier, obwohl wir keinen Stromanschluß – ergo dessen keine Heizung – haben und die Sanitäranlagen geschlossen sind. Gott sei Dank haben wir ein Porta Potti an Bord und zu Zweit unter der Decke ist es wohlig warm.

Heute feiern wir unseren ersten Jahrestag ❤️

Zur Feier des Tages gehen wir in die Altstadt und möchten in einer kleinen Trattoria einkehren. Hier lernen wir Geremia kennen, ein stattlicher, gut gekleideter Italiener – sein Alter können wir nur auf Ende 70 schätzen. Er erzählt uns, das man hier besonders gut essen kann, das er das Unternehmen „Saturno da Geremia“ gegründet hat welches mittlerweile sein Neffe leitet und die Lagune Ende der 1940er Jahre zugefroren war.

Er zeigte uns in dem Lokal Bilder auf denen er, als junger Mann zu sehen ist, auf einem der Fotos sieht man junge Männer auf dem Eis stehen.

Eine Stunde später haben wir so ziemlich alles über ihn, seine Familie und Marano erfahren, er verabschiedet sich mit einem „buon natale e auguri“ und wir bestellen uns etwas zu Essen.

Zwei Flaschen Wein, je einer Hauptspeise und einer Torte später, haben wir ordentliche einen in der Krone und schlendern die Fußgängerzone entlang zurück zu unserem Boot.

Wir entschließen uns ein Nachmittagsschläfchen einzulegen und wachen gegen 18 Uhr wieder auf. Gerhard meint, dass wir nicht mehr einschlafen dürfen, sonst sind wir mitten in der Nacht munter und der Hunger bricht auch schon ein wenig herein.

Wir machen uns also auf den Weg wieder Richtung Stadtinneren, nehmen dieses Mal den Weg neben dem Fischerhafen entlang. Einige 100 Meter später sehen wir ein Lokal das geöffnet hat, schauen durch das Fenster hinein – das Lokal sagt uns aber nicht zu und wir gehen weiter.

Das Schicksal hat es so gewollt. Wir betreten das Lokal „Trattoria al Confine“ und der Chef begrüßt Gerhard mit den Worten: „Schön Dich wiederzusehen, Du warst schon lange nicht mehr hier!“ – „Häää, was? Äh wir waren noch nie hier, das ist das erste Mal.“ – Ach so, na dann nehmt mal Platz …

Das soll der Beginn einer lieben Freundschaft mit Giuseppe werden.

Am nächsten Tag, 27.12.2019, geht es wieder zurück in die Punta Gabbiani, denn wir müssen leider wieder nach Hause fahren.

Aber nicht für lange, am 28.12. holen wir Pascal und fahren gleich wieder zurück nach Italien, um Silvester hier zu verbringen.

Mehr dazu in unserem nächsten Beitrag.

Thetford Porta Potti Qube 365

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The Happy Sailors

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