28.06.2019
Wir starten die Fahrt gegen 19 Uhr Richtung Italien. Mit dabei sind der Sohn von Gerhard für 4 Wochen und die ersten beiden Wochen ist noch Sebastian dabei, der Sohn einer sehr guten Freundin.
Trotz des Zeugnistages verläuft die Fahrt problemlos und wir sind gegen 2 Uhr früh in der Punta Gabbiani. Endlich schlafen …
29.06.2019
Nachdem wir alle ausgeschlafen sind, schicken wir die Kinder schwimmen und erledigen noch die letzten Arbeiten am Boot. Zu Mittag fahren wir noch zu Giuseppe „Al Confine“ Essen und verabschieden uns für die nächsten 11 Wochen.
Am Rückweg zur Marina bleiben wir noch beim Lidl stehen um noch Lebensmittel zu Bunkern.
30.06.2019
Nach dem Frühstück schicken wir die Kinder wieder schwimmen um in Ruhe alle Sachen verstauen zu können. Am Nachmittag checken wir im Hafenbüro aus, packen unser Auto gut ein – das bleibt die nächsten Wochen sicher im Hafen geparkt und geben den Kranpass ab.
Es geht los – noch können wir es nicht glauben, dass wir die erste große Reise mit dem eigenen Boot starten. Wir fahren nach Porto Anfora und verbringen dort die letzte Nacht in Italien.
01.07.2019 – 30.6 SM
Porto Anfora – Uvala Potocina
Um 5 Uhr starten wir Richtung Kroatien los. Es ist fast windstill, aber wir genießen den wunderschönen Sonnenaufgang und können es fast noch immer nicht glauben, dass wir WIRKLICH unseren ersten längeren Törn mit 11 Wochen Auszeit machen.
Jasmin hat ihr Grafikbüro für die nächste Zeit auf die O Nass Is verlegt und Gerhard ist Gärtner mit Saisonarbeit, die er jetzt beendet hat und im Herbst wieder startet.
Am späten Vormittag frischt der Wind kurz vor dem kroatischen Hoheitsgebiet endlich auf und wir können die Segel setzen – Flaggenparade ist angesagt.
Der Wind dreht nun von Süd nach Ost und wir fahren nun Umag statt Novigrad an um einzuklarieren. Die O Nass Is ist das erste Mal in Kroatien 🙂
Nachdem wir an der Kaimauer angelegt haben, spricht uns ein älterer Mann an und meint: „Na, die O Nass hatte auch eine längere Überfahrt von der Punta Gabbiani hier“ – Häää, woher weiß der denn das? „Und ein schönes, neues Bimini hat sie auch bekommen“ – anscheinend kennen uns mehr Leute im Hafen als wir dachten ;-). Wir plaudern noch ein wenig, erledigen die Formalitäten und starten unseren ersten Ankerplatz in Kroatien an – Uvala Potocina.
02.07.2019 – 15.6 SM
Uvala Potocina – Vrsar
Nach einem ausgiebigen Frühstück führt uns der Weg weiter zu unserem nächsten Ziel – Vrsar. Hier schmeißen wir den Anker in der geschützten Bucht Valkanela neben dem Campingplatz, die Kinder gehen schnorcheln und am Abend fahren wir mit dem Dinghi nach Vrsar, um ein wenig in der Stadt zu flanieren. Hier gönnen wir uns ein Eis und besorgen in einem kleinen Supermarkt Brot fürs Frühstück.
In der Nacht kommt ein Sturm, auf dem wir aber gewappnet sind mit Bug- und Heckanker.
03.06.2019 – 14.4 SM
Vrsar – Sveti Jakob
Oh das war eine ruppige Nacht! Beide Anker haben gehalten. Wir drehen noch eine kleine Runde im Hafen von Vrsar und fahren weiter nach Sveti Jakob.
Der Anker fällt auf 6 m hinab und das Wasser ist hier schon so klar, dass wir bis auf den Grund sehen und wir genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang.
In der Nacht zieht von Westen her ein Gewitter über uns hinweg – unsere erste schlaflose Nacht steht uns bevor. Der Ankeralarm ist scharf und uns rüttelt es durch wie in einer Waschmaschine …
04.07.2019 – 14.9 SM
Sveti Jakob – Veruda
Zeitig in der Früh lichten wir den Anker und starten nach Veruda. Der Wind blast noch immer stark und wir beschließen heute Nacht, gut verzurrt mit der Mooringleine, in der Marina zu bleiben.
Die Kinder wachen auch als wir gerade in der Marina Veruda anlegen. Check in ist ein wenig langwierig da uns kein Marinero beim Anlegen geholfen hat und wir den nächsten freien Platz selbst gewählt haben. Gerhard muss das Boot umlegen dann bekommen wir erst die Schlüsselkarte.
Die Nacht kostet für unser Boot mit 27 Fuß (8,23 m) 320 Kuna (knapp 46 EUR) – zu viel für veraltete Sanitäranlagen. Wir freuen uns aufs Schlafen, aber davon sind wir weit entfernt.
Beginnend mit Wäsche waschen, Müll entsorgen bis hin zu Lebensmittel bunkern mit unserem neuen Bollerwagen, den wir uns zugelegt haben.
Abends besuchen wir das Aquarium – das ist unser Tipp an alle die hier herkommen. Sehr artenreiche Vielfalt an Meerestieren mit einer Schildkröten-Aufzuchtstation. Die alte Bunkeranlage wurde zum Aquarium umgewidmet, vom Dach aus hat man einen herrlichen Blick über das Meer und Pula.
An diesem Tag legen wir zu Fuß 16.700 Schritte mit knapp 12 km zurück.
05.07.2019 – 27.2 SM
Verdua – Unje
Nach dem Frühstück gehen wir zu Fuß Richtung Pula, die Sonne brennt jetzt schon so stark vom Himmel, dass wir den Bus in die Altstadt nehmen. 11 Kuna (ca. 1,50 EUR) pro Kopf und Nase ist jetzt nicht die Welt und wir steigen 15 Minuten später in der Nähe des Amphitheaters aus.
Bei unserem 13.000 Schritte (9 km) Marsch sehen wir das Theater, den Hafen, das Rathaus und die Altstadt.
Wir suchen noch den Tele2 Shop auf, um eine Internetkarte zu kaufen. Wir bezahlen 33,20 EUR für 1 Monat Flatrate und nehmen den nächsten Bus zurück zu unserem Boot.
Um 12:45 Uhr machen wir die Leinen los und setzen unseren Weg fort nach Unje.
Wir haben eine Mischung aus Halbwind und Raumwind mit Stärke 3, keinem Wind und leichten Wind damit wir unseren Genaker verwenden können und lassen 7,5 Stunden später den Anker in der Bucht Uvala Vognisca fallen.
Die Kinder gehen noch schwimmen und neugierige Fischen kommen uns besuchen.
06.07.2019 – 8.5 SM
Unje – Lošin Lisk
Heute segeln wir mit einem perfekten Win nach Lošin Lisk und werfen den Anker auf 6 m Tiefe in einer traumhaft schönen Bucht mit karibischem Flair die uns ganz alleine gehört.
Für Jasmin ist es das erste Mal das wir eine Landleine legen. Das ganze erweist sich schwieriger als gedacht. Gerhard bedenkt nicht, dass der Wind das Boot drückt und Jasmin hat Probleme die Leine an der richtigen Stelle an Land zu bekommen – unsere „blade Blunz’n“ mit 2 Tonnen bewegt man nicht ganz so einfach ;-). Wie immer, meistern wir auch diese Situation als Team.
Die Kinder genießen das glasklare Wasser und auch wir kühlen uns ab und dann in dem nicht allzu kalten Nass ab. Etwas später machen sie einen Landgang und erkunden einen kleinen Teil der Insel.
Mit dem Dinghi bringen wir als Shuttle-Service den Einweggrill und das Abendessen an Land – heute grillen wir und genießen den Sonnenuntergang.
07.07.2019 – 26 SM
Lošin Liski- Olib
Dovidjenja du wunderschöne Bucht wir kommen wieder!
Um 6:40 Uhr lichten wir den Anker und fahren zu unserem nächsten Ziel. Da wieder mal Bora angesagt ist, suchen wir uns auf Olib die Bucht Sveti Nikola für die Übernachtung aus. Nach 6 Stunden Kampf gegen die Wellen bis kurz nach Ilovic legen wir endlich in Olib an einer Boje an.
Die Kinder sind schon hungrig da wir kein Brot mehr haben. Also – Dinghi los und ab in den Ort. Nach einem 45 Minuten Marsch wird uns schnell klar, dass auf dieser kleinen Insel mit 140 Einwohnern die Uhren anders ticken. Zwei Kreisler gibt es hier, die aber sonntagnachmittags nicht offen haben. Jasmin hat zum Glück noch ein Müsli gefunden, das sie den Kindern unterwegs gemacht hat.
Wir trinken in einer Hafenkneipe ein Bier, die Kinder Cola und essen ein Eis. Dann machen wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Boot. Der Weg zwischen Sveti Nikola und Olib ist mit Schmetterlingen übersät – wunderschön anzuschauen.
Auch heute waren wir wieder fleißig – 11.216 Schritte mit 7,79 Kilometer haben wir heute zu Fuß zurückgelegt.
Nach dem Abendessen fegt ein Gewittersturm über uns hinweg! Und dann haben wir Bojen-Kino pur. Drei Charterboote schmeißen ihre Anker raus, legen eine Landleine und hängen sich zu einem Paket zusammen – DAS KANN NICHT GUT GEHEN! Wenig später wird ihnen bewusst, wie doof diese Idee war und alle suchen rasch das Weite …
Nach zwei Stunden Weltuntergang-Stimmung ist der ganze Spuk vorbei und wir kommen ein wenig zu Ruhe. Wir haben immer ein Aug offen und das Knarren der Leinen an der Boje ist sehr unheimlich.
Resume der ersten Woche:
137.2 Seemeilen, etwa die Hälfte davon sind wir unter Segel gefahren, 49.535 Schritte mit 34,5 Kilometer haben wir in dieser ersten Woche hinter uns gebracht.
Wir sind gespannt, welche Überraschungen die zweite Woche für uns parat hat.